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Hochspannung bei der Ladeinfrastruktur für Lkw 

Interview mit Mario Männlein, verantwortlich für alternative Antriebe bei IVECO in Ulm 

Guten Tag, Herr Männlein. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview zum hochspannenden Thema „Ladeinfrastruktur“ nehmen. 

Mario Männlein: Gerne! Ich beginne gleich mit einem kurzen Überblick: Die Ladeinfrastruktur für Pkw, wo auch der IVECO eDAILY geladen werden kann, ermöglicht eine Ladeleistung von etwa 22 kW. Ein Pkw kann bei dieser Leistung in etwa zwei Stunden vollständig aufgeladen werden. Ein schwerer Lkw wie z. B. der IVECO Heavy BEV mit einer Batteriekapazität von über 700 kWh würde jedoch bei dieser Leistung mehr als einen Tag benötigen. Daher benötigen Schwer-Lkw eine Ladestation mit mindestens 100 kW, einem sogenannten Hypercharger. Bei dieser Leistung dauert es etwa sieben Stunden, um einen Lkw vollständig aufzuladen.

Ladesäulen

Im Landkreis Region Hannover sind lt. Bundesnetzagentur 773 Ladesäulen registriert, überwiegend mit normaler Pkw-Ladeleistung von 22 kW (blaue Punkte). Die deutlich weniger vorhandenen roten Punkte sind die für Lkw geeigneten Hypercharger mit 100 kW.

Karten mit Ladestationen sind hier abrufbar.

Verstehe. Interessant ist auch die Verfügbarkeit von LNG-Tankstellen. Wie viele gibt es davon in Deutschland?

Mario Männlein: In Deutschland gibt es derzeit über 170 öffentliche LNG-Tankstellen. Der Preis für fossiles Gas für LNG ist in den letzten beiden Jahren stark gestiegen, befindet sich aber nun wieder auf einem ähnlichen Niveau wie 2020, dem „new normal“. LNG ist unter sehr tiefen Temperaturen verflüssigtes Erdgas, während Bio-LNG aus biologischen Abfallprozessen gewonnenes Biomethan ist. Mit LNG kann schon heute eine erhebliche CO2-Einsparung im schweren Straßenverkehr erreicht werden.


Ein dichtes Netzwerk von Ladestationen für Strom, LNG und Wasserstoff ist wichtig, um die Akzeptanz von Lkw mit alternativen Antrieben zu fördern. Wer ist für den Aufbau dieser Stationen verantwortlich?

Mario Männlein: Namhafte Betreiberfirmen errichten diese Ladestationen, wobei IVECO immer wieder beratend zur Seite steht. Es sind auch sogenannte Multi Fuel Hubs geplant, an denen Diesel, Gas, Wasserstoff und Strom je nach Antriebsart getankt werden sollen. Derzeit laufen in Deutschland viele Förderprogramme für alternative Antriebe, wodurch die Anschaffung solcher Fahrzeuge laufend attraktiver wird.


Das klingt nach einem vielversprechenden Projekt. Sie haben aber noch weitere angedeutet. Wir sind neugierig darauf!

Mario Männlein: Ein weiteres Beispiel ist das Projekt mit EDEKA und den IVECO S-WAY Bio-LNG Lkw. Bis Ende 2025 strebt EDEKA Minden-Hannover eine umweltfreundliche Lieferkette an und plant, den gesamten Lkw-Fuhrpark mit Bio-LNG zu betreiben. Die Dieselflotte wird schrittweise durch die mit Bio-LNG betriebenen IVECO S-WAY LNG Lkw ersetzt. Allein 2022 wurden 150 IVECO S-WAY LNG bestellt, und 2023 kommen weitere 125 dazu. Diese Maßnahme hat ein enormes Treibhausgas-Einsparpotenzial. In einem Testlauf konnte EDEKA Minden-Hannover drei IVECO S-WAY LNG mit 20.583 Kilogramm Bio-LNG betanken und dadurch den CO2-Fußabdruck um beachtliche 81 Tonnen reduzieren. Dank der ersten Bio-LNG-Tankstelle am EDEKA-Logistikzentrum in Lauenau sind die IVECO S-WAY LNG nahezu CO2-neutral unterwegs.



Vielen Dank für diese Einblicke. Über das europaweite Projekt möchten wir aber auch noch mehr erfahren!

Mario Männlein: Sie meinen bestimmt H2Haul, bei dem 12 IVECO FCEV, das sind Fahrzeuge mit brennstoffzellenelektrischem Antrieb, in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Belgien im Einsatz sind. In Deutschland werden beispielsweise vom Logistikpartner DHL Teile für BMW zwischen den Werken in Nürnberg und Leipzig transportiert. Dazu wurden zwei neue Wasserstoff-Tankstellen errichtet. In der Schweiz werden Waren zu den COOP-Lebensmittelmärkten geliefert.

 

Vielen Dank, Herr Männlein, für die Insider-Informationen zu den spannenden Projekten und Entwicklungen im Bereich der Ladeinfrastruktur für Lkw.


Mario Männlein 
Head of Propulsions bei Iveco Magirus AG

Über Mario Männlein ​

Mario Männlein ist als Head of Alternative Propulsions bei Iveco Magirus AG im deutschen Markt tätig. In dieser Funktion ist er für alle alternativen Antriebe verantwortlich:

  • Elektro (BEV = batterieelektrisch)
  • Gas (LNG = fossiles oder Bio-Flüssiggas, CNG = komprimiertes Gas)
  • Wasserstoff (FCEV = brennstoffzellenelektrisch)

IVECO sieht ROT

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