EAFT – Eine Erfolgs­geschichte

vom Panzerstahl-Schweißen bis zum Schneeschippen

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Im Gespräch mit Herrn Dr. Patrick Neuhaus, Geschäftsführer von Emder Anlagen- und Fahrzeugtechnik GmbH (EAFT).

Hintergrund
Die EAFT, die 2011 durch die Übernahme der ThyssenKrupp Fahrzeugtechnik Niederlassung entstand, ist ein Tochterunternehmen innerhalb des Geschäftsfeldes DIRKS Defence & Security GmbH & Co. KG und bezeichnet sich als klassischen Instandsetzer für Streitkräfte. Insgesamt werden etwa 330 Mitarbeiter, verteilt über drei Werke in Deutschland sowie einem in Estland, beschäftigt.
Hier in Emden, mit rund 150 teils langjährigen Angestellten, wird das breitgefächerte Produkt-Portfolio aus u.a. Funktionscontainern, Stromaggregaten, Panzern, Überschnee-Fahrzeugen, Flughafen-Löschfahrzeugen, Pionierbooten und Transportfahrzeugen gehandhabt.

Die Firmen-Philosophie ist es, Seite an Seite mit Herstellern zusammenzuarbeiten – damit ist auch gesichert, dass im Falle der Ersatzteilversorgung ausschließlich mit Originalteilen gearbeitet wird und somit immer Herstellerqualität gewährleistet werden kann. Gerade bei Streitkräften ist es unerlässlich (Stichwort: einsatzbereit), mit Originalteilen, einer klaren Dokumentation und den richtigen Testgeräten und Werkzeugen zu arbeiten. Auch Fortbildung gehört zu den Prioritäten und die Mitarbeiter nehmen regelmäßig an zertifizierten Lehrgängen teil.

Leistungen und Struktur
Die EAFT setzt sich von anderen Werken insofern ab, dass sie Fähigkeiten vorhalten, die andere nicht erbringen können – was den Begriff „Werke der Tausend Möglichkeiten“ geprägt hat. Allein in den eigenen Standorten in Deutschland können nicht nur Instandsetzungen der Technik durchgeführt werden, sondern auch Spezialarbeiten an der Karosserie (vom Blech bis zur Lackierung) einschließlich Panzerstahl-Schweißen.

Um die Diversität des Know-hows darzustellen, braucht man sich nur kurz die Marken, die hier betreut werden, anzusehen: Scania, Unimog, IVECO, Rheinmetall, Hägglunds, Liebherr, Mercedes-Benz, Øveraasen, Oshkosh, MAN und ZIEGLER führen die lange Liste an. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass diese keineswegs Standard- oder Neufahrzeuge sind, sondern Spezialumbauten mit bereits bis zu dreißig oder vierzig Jahren auf dem Buckel. Alles, nur nicht gewöhnlich.

Um die Symphonie der Militärkompetenzen und den verlässlichen Service von EAFT den bundesweit verteilten Kasernen nahezubringen, dirigiert der von der EAFT 2017 ins Leben gerufene LIndE-Verbund – ein Akronym für Lkw-Instandsetzungen in dezentralen Einrichtungen, das ein Netzwerk von circa 100 ausgesuchten Werkstatt-Partnern darstellt.

Keine Grenzen gesetzt
Die EAFT ist auch im Ausland aktiv und begleitet die Bundeswehr sowie amerikanische Streitkräfte zu Einsätzen und Übungen, wie zum Beispiel in Mali, Jordanien, Niger, Litauen oder, bis vor kurzem, Afghanistan, weil sie nicht nur reparieren, sondern auch fahren können.

Bei Auslandseinsätzen werden auch Aufgaben übernommen, die für andere schwierig zu bewältigen sind – sei es die Instandsetzung von Flughafen-Löschfahrzeugen oder einer Müllverbrennungsanlage im Bundeswehr-Camp. Hierfür bilden versierte Kollegen kleine Teams aus, um vor Ort die Probleme zu lösen. Herr Dr. Neuhaus erinnert sich an den plötzlichen Schneefall in Afghanistan: „Die Ortskräfte konnten nicht mit den Schneeschiebern umgehen und haben vieles durch Unwissen zerstört. Unsere Leute haben alles wieder repariert und dann auch noch den Schnee geräumt.“


Technisch-logistische Betreuung und ABC-Abwehr
Die EAFT versucht zudem, aus guten Produkten bessere zu machen, in dem sie erkannte technische Mängel an Geräten, in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, abstellen. Dafür erstellt die EAFT einen konstruktiven Vorschlag und setzt, nach Zustimmung der Bundeswehr, die Maßnahmen in den eigenen Werkstätten um. Beispiele hierfür sind Verbesserungen an Tankfahrzeugen, Feldlagergeräten, Minenverlege-Anhängern und nicht zuletzt ABC-Abwehrmaterial. Dies kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn solche Geräte nicht nur fünf oder zehn Jahre genutzt werden, sondern 30 bis 40.

Dr. Patrick Neuhaus, Geschäftsführer von Emder Anlagen- und Fahrzeugtechnik GmbH (EAFT)„Combat-ready for a second lifetime“
Manchmal fragt man sich, warum die Bundeswehr ihren alten Fahrzeugbestand aufrechterhält und sogar zum Teil bis auf das Letzte revidiert. Kann sie sich nichts Neues leisten? Seit den jüngsten Investitionen seitens der Regierung, ist dies eher nicht der Fall. Aber es gibt andere Gründe: Während im zivilen Leben Entwicklungen in Bezug auf Verbrauch, Umwelt, Ergonomie und Attraktivität des Arbeitsplatzes jeweils eine große Rolle spielen, liegen die Werte beim Militär weit davon entfernt.

Allein logistisch ist es sinnvoller, nicht mit unendlich vielen Ersatzteilen zu hantieren, nur weil immer wieder ein neues Modell herausgebracht wird. Bei einer Laufleistung von ungefähr fünftausend Kilometern im Jahr ist es nicht so relevant, ob der Verbrauch bei 30 oder 40 Litern liegt – da sind allein schon die Vorketten der CO₂-Emissionen bei der Produktion viel höher als die Brennstoff-Einsparung. Also, auch ökologisch sinnvoll.
Noch mehr im Vordergrund steht der militärische Nutzwert. Der Nutzwert von älteren, robusteren Fahrzeugen, die vielleicht sogar gleiche Teile haben, gut versorgt sind, und worauf das Personal gut ausgebildet ist (die Soldaten müssen sie auch bedienen können), ist unter Umständen deutlich höher als bei Neufahrzeugen. Ein Beispiel hierfür aus Afghanistan: Vor Ort waren vor allem die älteren und bewährten Löschfahrzeuge im Einsatz, weil die neuen Fahrzeuge durch ihren hohen Technisierungsgrad häufiger und mit komplizierteren Schadensbildern ausfielen. Ein Problem im Auslandseinsatz, mehrere tausend Kilometer entfernt von der Heimat. Ein defektes Fahrzeug bringt niemandem etwas. Zugegeben, in den alten sitzt man nicht so bequem, sie sind auch nicht so leise und kommen ganz ohne LEDs aus (damals existierten noch keine LEDs). Aber sie sind einsatzbereit. Ohne funktionierendes Löschfahrzeug darf kein Eurofighter oder Tornado starten. Alte Eisen, die sich auch weiterhin bewähren.


Henning Sturmheit, Geschäftsführer von IVECO WestRobust, vielseitig, benutzerfreundlich
Bei einem Gang durch die heiligen Hallen, wo Fahrzeuge wirklich aller Arten und Herkunft mehr oder weniger zerlegt standen, fällt eines besonders auf: Die Leidenschaft der Mitarbeiter und das freie Reden, als man vor einem „fast wie neu“ generalüberholtem Faun-Löschfahrzeug stand und sie ungebremst über die Details erzählten.

Noch etwas war nicht zu übersehen: Die Tankwagen mit ihren dicken, kugelsicheren Scheiben und gepanzerten Fahrerkabinen stehen alle auf IVECO-Fahrgestellen. Damit bildet die Marke mit ihrer – Zitat – „robusten, vielseitigen und benutzerfreundlichen Technik“ eine der wichtigsten Versorgungsadern für die Streitkräfte im Falle der Fälle.

Es war eine Bereicherung, in die Werkstatt der EAFT eingeladen und über den Hintergrund und die Leistungen der Firma informiert zu werden. An dieser Stelle gilt der Dank Herrn Dr. Patrick Neuhaus für die Präsentation und Herrn Martin Hopf, der zum Teil auch das Bildmaterial zur Verfügung gestellt hat, für die Werkstattführung.

245 Mitarbeiter/-innen

• Werkstatt • Parts • Verkauf • SBO • Buchhaltung


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Michaela Kirsten
Personalreferentin

IVECO und IVECO BUS beim Giro d’Italia