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Unternehmen


Alles neu beim
Magirus Iveco Museum Ulm e.V.

Das Ziel des Vereins, den Peter Burkhart 1999 mit weiteren Kollegen gegründet hat, ist es, historisch wertvolle Magirus/IVECO Fahrzeuge in möglichst betriebsfähigem Zustand zu erhalten. Man beschäftigt sich also hier meist mit Dingen aus der Vergangenheit. Doch im September 2018 kommt eine komplett neue Komponente ins Spiel: der Traum von der eigenen Ausstellungshalle in Ulm.

Bisher waren die schweren Fahrzeuge in verschiedenen Hallen untergebracht, die aber weder für die Restauration noch für die Präsentation eine Ideallösung darstellten. 20 Feuerwehrfahrzeuge sind bereits auf der Schwäbischen Alb im ehemaligen Kasernengelände «Altes Lager» zu sehen. Darüber hinaus hat der Verein Anfang Oktober den Mietvertrag für eine weitere Halle in Ulm unterschrieben. Auf 1.100 Quadratmetern ist hier Platz genug für wechselnde Ausstellungen der verschiedenen Nutzfahrzeuge. Wenn sich genügend Sponsoren beteiligen, kann die neue Museumshalle im Sommer 2019 öffnen, so Peter Burkhart. Der Vertrag ist für fünf Jahre ausgelegt – mit der Option auf mehr. Für den Verein ist ein geeigneter Unterstand der Dreh- und Angelpunkt aller Aktionen. Dementsprechend gespannt sind die 250 Mitglieder auf das Ergebnis der Verhandlungen. Unter ihnen finden sich viele ehemalige IVECO Mitarbeiter genauso wie Fans aus ganz Europa. Gemeinsam teilen sie die Leidenschaft für historische Nutzfahrzeuge und Technik. Neue Mitglieder sind immer gern gesehen. Jeder, der sich für Oldtimer interessiert, findet hier einzigartige Fahrzeuge, Hilfe für eigene Restaurationsprojekte und jede Menge Bilder im historischen Archiv des Vereins.

Aktuell besitzt der Verein rund 50 Fahrzeuge, die entweder technische Innovationsträger sind oder eine interessante Geschichte haben. Hinzu kommt ein umfangreiches Arsenal an Zubehör und Ersatzteilen. Die Instandhaltung sowie einen Teil der Finanzierung übernehmen die Mitglieder selbst. Trotzdem ist der Verein auf Sponsoren wie IVECO, aber auch auf private Spenden angewiesen. Dabei hilft jeder einzelne Euro. Wenn alle Teile dieses Puzzles zusammenfinden, funktioniert die Erhaltung solch schöner Fahrzeuge, wie wir sie auf der nächsten Seite vorstellen.

Magirus M10

Das erste Magirus Feuerwehrautomobil in Frontlenkerbauart war eine Spätfolge der Weltwirtschaftskrise von 1928. Gefragt waren damals kleine, sparsame Lastkraftwagen und so entstand 1932 ein Leicht-Lastwagen mit maximal einer Tonne Nutzlast, der hauptsächlich im Stadtverkehr und für Zubringerdienste eingesetzt wurde. Von 1933 bis Ende 1937 wurden insgesamt 1.020 Fahrzeuge dieses Typs gefertigt. Der Motor ist ein luftgekühlter Zweizylinder-Zweitakt-Motor. Seine Leistung beträgt maximal 15 PS bei 594 ccm Hubvolumen. Kurbelgehäuse und Gehäusedeckel bestehen aus Aluminium und sind vollkommen öldicht. Alle gleitenden und drehenden Teile des Motors erhalten selbsttätig durch das Brennstoffölgemisch eine ausreichende Schmierung. Die Höchstgeschwindigkeit des M10 liegt bei 50 km/h, der Radstand beträgt 2.400 mm.

Der Bücherbus

Der an die Fahrbücherei der Landeshauptstadt Hannover ausgelieferte Spezialbus trägt die Bezeichnung 170 L 120. Angetrieben wird er von einem Deutz F6L 413-Dieselmotor mit sechs Zylindern. Seine Leistung beträgt 170 PS bei 8.462 ccm Hubraum. Der Radstand liegt bei 5.730 mm.
Eingesetzt wurde der Bus in den 1970er-Jahren. Der Rohbau basiert auf dem damaligen Standardbus, jedoch ohne Fenster. Im Inneren befindet sich ein spezieller Regalausbau. Fahrbibliotheken waren früher wesentlich populärer. Aktuell sind noch ca. 100 Bücherbusse in Deutschland unterwegs.

Ziel ist es, die Magirus/IVECO Fahrzeuge in betriebsfähigem Zustand zu halten und der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.