Freiräume kreativ nutzen

​Pressesprecher Manfred Kuchlmayr über seine Zeit bei IVECO

​Manfred Kuchlmayr leitet seit vielen Jahren die Unternehmenskommunikation von IVECO und hat sich viel mit alternativen Antrieben beschäftigt. Demnächst wird er sich in den beruflichen Ruhestand verabschieden. Der 66-Jährige kommt aus München, hat an der TU Berlin studiert und wechselte nach beruflichen Stationen bei einem anderen Hersteller sowie einem Zulieferbetrieb aus der Automobilbranche zu IVECO. Gemeinsam mit dem erfahrenen Pressesprecher blicken wir noch einmal auf seine spannende Karriere bei IVECO zurück.

Wie lange haben Sie für IVECO gearbeitet?
Kuchlmayr: Genau so lange, wie mein großer Sohn alt ist, er ist jetzt 28. Als der sich ankündigte, musste ich mir wieder eine Festanstellung suchen. Zu der Zeit hab ich mir in Berlin die Wende drei Monate lang live reingezogen. 

Erinnern Sie sich noch an den ersten Arbeitstag?
Kuchlmayr: ​​Ich weiß nicht, ob das gleich am ersten Tag war. Aber ich war in der ersten Zeit mit einem Kollegen im Zimmer, der plötzlich in Unterhose da stand. „Ich geh schnell Joggen“, sagte er. Noch besser war aber das Vorstellungsgespräch – das war stellenweise so schräg, dass ich mir dachte: Das muss gut werden.

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Welche Vorgesetzten sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Kann man erzählen, warum?
Kuchlmayr: ​Das zu beantworten, wäre natürlich eine Wertung. Ein besonders kantiger Chef war der seinerzeitige Vorstand, ein durchaus charismatischer, aber bisweilen cholerischer Mensch. Der war auch Präsident der Grashoppers Zürich. Ich habe ja im Training begonnen, die Verkäufer da haben einen Neuen dabei gerne auf die Probe gestellt, um es zurückhaltend zu formulieren. Aber wenn der große Chef vorbeikam, waren die brav wie die Lämmchen. Das war mir natürlich anfangs sehr recht.

Was sind für Sie die wichtigsten bzw. auffälligsten Veränderungen im Unternehmen, verglichen mit der Zeit, als Sie begonnen haben, für IVECO zu arbeiten?
Kuchlmayr: ​Vor allem die arbeitsaufwendige Bürokratie, die aber wohl in der Komplexität eines solch großen Unternehmens begründet ist. Doch die Hintergründe sind oft schwer zu durchschauen. Wobei ich allerdings an IVECO extrem zu schätzen weiß, dass nicht alles bis zur Verblödung durchorganisiert ist. Dadurch hast du jede Menge Freiraum. Wenn man keine Eigeninitiative entwickelt, bekommt man den Blues. Wenn man den Freiraum aber nutzt, hat man jede Menge Chancen, etwas zu bewegen und kreative Ideen zu entwickeln, was ja auch wieder positiv für das Unternehmen ist.

Sie haben viele Politiker getroffen – welche Begegnungen waren besonders beeindruckend?
Kuchlmayr: ​Das waren natürlich alle Verkehrsminister seit Peter Ramsauer, einem Grandseigneur. Am umgänglichsten empfand ich Andreas Scheuer. Auch eine Begegnung mit einem Mitglied des Verkehrsausschusses ist mir in Erinnerung geblieben. Der hat mich in seinen Wahlkreis eingeladen und es war beeindruckend zu sehen, wie verwurzelt er dort ist. Ich kenne Leute aus allen Parteien, außer der AfD. Man darf nur keine Scheu haben, jemanden anzusprechen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt. Das sind ja gewählte Leute, da bist du der Kunde.

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Was waren die spektakulärsten Aktionen, an denen Sie beteiligt waren? An welche wichtigen Meilensteine erinnern Sie sich gerne?
Kuchlmayr: ​Als ich noch im Training war, haben wir mit den sogenannten Testcamps begonnen. Das war schon spektakulär. Die Ulmer Kolleginnen und Kollegen vom Demopool und vom Umbau, die ein Rückgrat der Firma für solche Sachen sind, und einige Kolleginnen und Kollegen aus Unterschleißheim haben sich da enorm engagiert, das waren schon gute Aktionen. Truck-Vorstellung auf dem Panzerübungsplatz. Und in letzter Zeit natürlich das Gefühl, dass man in Sachen Mautbefreiung zusammen mit wenigen Kolleginnen und Kollegen ein paar Schräubchen mitbewegt hat. Und das gegen eine große Lobbymacht anderer Marktteilnehmer.

Hat Sie die Arbeit gelegentlich auch bis in die Träume verfolgt?
Kuchlmayr: ​Es gab schon den einen oder anderen Tag, an dem ich in den Seilen hing, wenn es mal nicht so rund lief. Aber das war nach einem Tag vorbei.

Am Ende des Berufslebens hat die COVID-19-Krise ja noch vieles durcheinandergewirbelt. Hat die Pandemie – abgesehen von Kurzarbeit und den bekannten Einschränkungen – größere Turbulenzen im beruflichen Bereich bzw. Umfeld verursacht?
Kuchlmayr: ​Die gewohnten Kommunikationswege zu verlassen, war am Anfang schwierig. Für mich war das keine so große Veränderung, weil ich mein halbes Berufsleben von unterwegs gearbeitet habe. Wir haben die entsprechende Hard- und Software, man kann eigentlich von jedem Platz der Welt, an dem es eine Internetverbindung gibt, arbeiten. Und durch die neuen elektronischen Kommunikationsmöglichkeiten wie Teams oder Skype hielt sich der Schaden in Grenzen. Trotzdem sind das persönliche Gespräch und der persönliche Austausch immer noch wichtig und oft weit überlegen. Schon deswegen hoffe ich, dass sich das alles bald wieder normalisiert.

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Was macht Manfred Kuchlmayr privat, um sich vom hektischen Arbeitsalltag zu erholen?
Kuchlmayr: ​Laufen, Radfahren, mit meinem schönen alten 66er Fiat Spider cruisen, wenn er mag. Die drei Kinder sorgen auch unabhängig vom Alter für Überraschungen.

Der Blick zurück ist voller …?
Kuchlmayr: ​Zufriedenheit! Ich hatte ja viel mit dem Wettbewerb zu tun. Am Ende war ich immer froh, wenn ich in Ulm bzw. München den Blinker setzen konnte. Für mich waren es diese Freiräume, die den Unterschied ausmachten, das darf man nicht unterschätzen. Ich weiß nicht, ob bewusst oder unbewusst, aber die Firma setzt das auch sehr geschickt ein. Da springt man dann auch mal dreimal so schnell. Es hat einfach Spaß gemacht, für IVECO zu arbeiten.

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