Wir2 Transport GmbH

Zu zweit auf Tour 
Vierbeinige Begleiterin im S - WAY


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Die Transportbranche hat viele Facetten. Neben den großen Speditions- und Logistikunternehmen sind auch kleine Betriebe und selbst fahrende Unternehmer/-innen ein wichtiger Baustein im gesamten System. 

Unternehmer wie Uwe Andreas Gräbedünkel aus Unna zum Beispiel. Der 61-Jährige fährt seit über 30 Jahren Lkw und ist zudem ein gutes Beispiel dafür, mit welchen Herausforderungen sich die Branche derzeit konfrontiert sieht, ohne die Rahmenbedingungen beeinflussen zu können. 

Gräbedünkel kommt eigentlich aus „dem Osten“, wie er erzählt. Was man ihm nicht anhört, denn sein Dialekt hat sich in den vielen Jahren, in denen er jetzt schon im Raum Dortmund lebt, abgeschliffen. Der selbst fahrende Unternehmer gehörte zu jenen Menschen, die unbedingt weg wollten aus der untergehenden DDR, er verließ das Land noch über die berühmt gewordene Deutsche Botschaft in Prag. Zunächst kam der gebürtige Thüringer in Bayern unter, später zog er „der Liebe wegen“ in Richtung Norden. 

Seine jetzige Firma mit dem einprägsamen Namen Wir2 Transport GmbH gründete Gräbedünkel vor zehn Jahren, gemeinsam mit Anja Bandmann – die er zwei Wochen vor dem Interview-Termin geheiratet hat. Die Idee für den Firmennamen hatte Anja, die früher ebenfalls Lkw fuhr. „Das kam, weil wir mit zwei Fahrzeugen angefangen haben. Der Name war gut gewählt, nicht alltäglich. Dadurch blieb er bei vielen Kunden hängen,“ lobt Gräbedünkel den Einfall seiner Partnerin. 

Wenn er heute trotz der aktuellen Ereignisse und nach zwei Jahren Pandemie noch einigermaßen gut schlafen kann, liegt das an einer Entscheidung, die er noch kurz vor Beginn der Corona-Krise getroffen hat. „Eigentlich hatten wir fünf Fahrzeuge im Fuhrpark,“ erzählt der Unternehmer. „Allerdings wurde uns ein kompletter Zug gestohlen, den wir zunächst nicht ersetzt haben und der auch nie wieder aufgetaucht ist. Schließlich haben wir uns entschieden, nur noch mit einem Lkw weiterzumachen und die anderen zu verkaufen. Diese Entscheidung habe ich bis heute nicht eine Sekunde lang bereut.“ Small is beautiful, nach dieser Devise verfuhren
Gräbedünkel und seine Partnerin fortan. Anja Bandmann bewarb sich danach bei den Dortmunder Verkehrsbetrieben, musste zusätzlich zu ihren vorhandenen Lkw- und Bus-Führerscheinen noch eine komplette Ausbildung zur Berufskraftfahrerin Personenverkehr absolvieren und ist mit ihrem neuen Job rundum glücklich – mit einer kleinen Einschränkung: „Die Schichtzeiten sind mitunter sehr fordernd.“

„… weil IVECO liefern konnte.“ 

   Uwe Andreas Gräbedünkel, Wir2 Transport GmbH


Auch Uwe Andreas Gräbedünkel hatte gut zu tun: „Ich hatte täglich meine Ladungen.“ Die kamen allerdings von einem Discounter, der mit Beginn der Pandemie in den Lockdown ging und folglich längere Zeit keine Aufträge für Transportunternehmen hatte. Der selbst fahrende Unternehmer machte sich auf die Suche nach einem neuen Job und wurde schnell fündig: Er transportierte Brot Richtung Süden bis in den Raum Mannheim und nahm auf dem Rückweg Sanitärpapier mit nach Norden. Auch dieses Geschäft funktionierte relativ gut – bis zum 2. Dezember letzten Jahres. Da wurde aufgrund von Brückenschäden die mittlerweile berüchtigte Vollsperrung der A45 verkündet, was für den Unternehmer aus Unna wie auch für viele andere Kolleginnen und Kollegen gravierende Folgen hat: „Ich bin nachmittags noch über die marode Brücke gefahren, abends wurde die Sperrung wirksam. Mit den jetzt nötigen Umwegen und Staus schaffe ich die Tour nach Mannheim nicht mehr. Nach Süden benötigt man jetzt ein bis zwei Stunden mehr, zurück mindestens eine Stunde.“ Dafür reicht die Lenk- bzw. Schichtzeit nicht. Seitdem muss sich Gräbedünkel seine Ladungen auf Frachtenbörsen suchen, mit allen daraus resultierenden Problemen.

Erst testen, dann kaufen
Seinen IVECO S-WAY 570 fährt der Transporteur seit etwas mehr als zwei Jahren. Es ist sein erster IVECO – die Kaufentscheidung fiel, „weil IVECO liefern konnte.“ Doch vom Hof weg wollte
Gräbedünkel den neuen Truck nicht kaufen. „Wir haben darum gebeten, erst einmal ein Vorführfahrzeug zu bekommen.“ Das bestand den Test: „Meine Frau war begeistert, wir waren sehr zufrieden damit, sodass wir den Kaufvertrag unterschrieben.“ Großes Lob zollt der Unternehmer der IVECO Niederlassung in Dortmund: „Die haben ja praktisch das nackte Fahrzeug bekommen und es dann so vorbereitet, wie ich es haben wollte. Das macht die Werkstatt perfekt.“ Also mit Beklebung und vielen Extras wie Fernseher, extra Scheinwerferbügeln auf dem Kabinendach oder dem leistungsfähigen Spannungswandler. 

Rund 260.000 Kilometer ist Gräbedünkel mit dem IVECO S-WAY bis dato gefahren, ohne Probleme. Digitalen Serviceleistungen, die inzwischen zur Serienausstattung gehören, begegnete der IVECO Besitzer mit gemischten Gefühlen. Allerdings half es ihm nach eigener Aussage, sich mit diesem Feature anzufreunden, nachdem er vor längerer Zeit einen Anruf aus Turin erhielt. „Der Mann am Telefon erklärte mir, mein Fahrzeug müsse in die Werkstatt und ich solle ihm sagen, wann und wo ich einen Termin haben wolle. Dabei hatte ich keine Fehlermeldung im Display.“ Trotzdem sollte ein Sensor getauscht werden, was reibungslos klappte: „Als ich in Dortmund in die Werkstatt kam, standen die schon Gewehr bei Fuß.“ Der betreffende Sensor wurde schnell ersetzt, Gräbedünkel zeigt sich beeindruckt von der Möglichkeit, dank Telematik prophylaktisch kritische Bauteile zu identifizieren und so ungeplante und damit in der Regel teure Stopps zu vermeiden.



Der Preis ist das entscheidende Kriterium
Der Lkw-Fahrer bedauert es, dass „Tugenden“ wie Pünktlichkeit oder Zuverlässigkeit kaum mehr eine Bedeutung haben: „Es geht in erster Linie um den Preis.“ Er ist deshalb überzeugt davon, dass gerade selbst fahrende Unternehmer ihre Kosten genau kalkulieren und kennen müssen, um angesichts der angebotenen und üblichen Frachtraten nicht schnell in Turbulenzen zu geraten. In Bezug auf seinen IVECO sieht er zwei große Vorteile: „Wir konnten eine vergleichsweise hohe Anzahlung leisten, daher sind die monatlichen Raten für die Finanzierung entsprechend niedrig. Außerdem habe ich die Fahrzeugkosten dank vollem Wartungsvertrag immer genau im Blick.“ Neben Fixkosten wie Steuer und Versicherung bleiben also noch die variablen Kosten, wobei der aktuelle Dieselpreis nicht nur für den Unternehmer aus Unna die nächste große Herausforderung bedeutet. Und das nach zwei Jahren Pandemie und der Brücken- beziehungsweise Autobahnsperrung, die aufgrund der Komplexität des Problems wohl einige Jahre gelten wird.

Der Firmenname Wir2 passt auch aus einem anderen Grund gut zu dem 61-Jährigen. Seit einiger Zeit hat er wieder eine ständige Begleiterin an Bord. Peaches ist eine reinrassige Yorkshire-
Terrier-Hündin und begleitet Gräbedünkel seit drei Jahren auf seinen Touren: „Wenn wir nach dem Wochenende losfahren, würde sie manchmal lieber bei den Katzen zu Hause bleiben und mit denen fressen und spielen. Aber wenn wir erst einmal unterwegs sind, macht sie es sich im Fahrerhaus gemütlich und sucht sich gerne ein warmes Fleckchen.“ Vor einigen Jahren hatte Gräbedünkel schon einen Yorkshire Terrier. Der Vorteil dieser Rasse: „Die verlieren keine Haare, die Kabine bleibt sauber.“ Die beiden sind ein eingespieltes Team und es scheint, als ob auch Peaches mit dem Arbeitsplatz ihres Herrchens sehr einverstanden ist.

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